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Blick über die linke Schulter eines Mannes. Ihm gegenüber sitzt eine junge Ärztin im weißen Kittel, die ihn ansieht und mit dem Finger auf ein Röntgenbild zeigt, dass sie in der anderen Hand hält.

Therapiemöglichkeiten bei Metastasen

In den letzten Jahren wurden die verschiedensten Therapien für Metastasen in führenden Instituten entwickelt oder verbessert. Damit erweitern sich die Behandlungsmöglichkeiten für viele Patienten und Patientinnen auch im fortgeschrittenen Stadium.

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Therapieverfahren gezielt eingesetzt

Metastasentherapie — immer eine Einzelfallentscheidung
Das geeignete Therapieverfahren wird je nach Größe, Anzahl und Lage der Metastasen ausgewählt, richtet sich aber auch nach Art des Primärtumors und der Tumorausdehnung. Moderne Therapie von Metastasen ist immer eine Einzelfallentscheidung. Sie bedarf einer exakten Planung. Die Basis dafür sind bildgebenden Verfahren wie CT, MRT, PET und Sonographie, die Probenentnahme/Biopsie und die bisher erfolgten Behandlung. Wichtig ist, die Chance und das Risiko einer Behandlung sorgfältig und individuell im direkten Kontakt mit dem Patienten abzuwägen. 
  
Hochwertige Diagnostik — der erste Schritt vor der Therapie von Metastasen
Die bildgebende Diagnostik von Lebermetastasen erfolgt an allen Standorten der Charité mit modernster Medizintechnik. Hochleistungs-MRT (Kernspin-Tomographie / Magnetresonanztomographie) mit komfortablem Untersuchungsraum, leberspezifisches MRT-Kontrastmittel, schnelle Mehrzeilen-CT mit höchster Auflösung und reduzierter Röntgen-Strahlenexposition sowie Kontrastmittel-gestützter Ultraschall und FDG- (Glukose/Zucker-)PET sind in der Charité Standard. Dennoch wird in jedem Fall genau geprüft, ob mitgebrachte, z.B. auf CD/DVD gebrannte Untersuchungen von externen Instituten qualitativ für eine Entscheidungsfindung ausreichend sind, so dass nur die nötigen Tests in persönlicher Absprache mit dem Patienten bei uns gezielt wiederholt bzw. ergänzt werden. Aufgrund der umfassenden Ausstattung unseres großen Klinikums ist dies rasch und unkompliziert möglich.
 
Grundlegend für die Behandlung von Metastasen: interdisziplinäre Zusammenarbeit und hohe Standards
Um die optimalen Behandlungsmöglichkeiten voll ausschöpfen zu können ist es wichtig, ein Behandlungszentrum zu wählen, welches alle Therapieansätze verfolgt und die erforderlichen Verfahren mit hoher Expertise und Erfahrung anbietet. Dies umfasst viele beteiligte Disziplinen von der Chirurgie über die Strahlenheilkunde bis zur Onkologie. Im Charité-Metastasenzentrum treten Experten dieser medizinischen Fächer zusammen, um bereits zu Beginn einer Patientenvorstellung das am besten geeignete Zusammenspiel von Behandlungsmaßnahmen empfehlen zu können. So ist sichergestellt, dass kein erfolgversprechendes Therapieverfahren vorenthalten wird und die Therapie anhand moderner Standards erfolgen kann.

Die Verfahren der Therapie von Metastasen in der Charité
Die bei uns eingesetzten Therapieverfahren umfassen gezielte/lokale Therapien einzelner Metastasen (Tumorentfernung oder -zerstörung), gerichtete/regionale Therapien (Entfernung eines metastatisch befallenen Organanteils, Schädigung/Zerstörung von Metastasen in einem Organanteil) und ungerichtete/systemische Therapien, die gegen viele Metastasen in mehreren Organen im gesamten Körper oder auch kleinste unsichtbare Metastasen, die demnach nicht gezielt angegangen werden können wirken. Die Therapien aus unserem breiten Spektrum sind hier kurz vorgestellt, auch um die Komplexität der Auswahl von Therapiekombinationen zu verdeutlichen. 

Vorstellung einzelner Therapieverfahren

Chirurgische Entfernung von Metastasen

Chirurgisch können sowohl einzelne kleine als auch große oder multiple Metastasen entfernt werden.
Unter Umständen muss erst durch einen Leberfunktionstest (LiMax, MRT) und durch eine radiologische Embolisation der zu entfernden Leberanteile ein ausreichender Leberrest sichergestellt werden. Bei Lungenmetastasen muss vor der Operation die Lungenfunktion überprüft werden. 
Sind Lymphknoten (potenziell) befallen, können sie ebenfalls entfernt werden.

Eine zunehmende Bedeutung gewinnen auch in der chirurgischen Therapie von Metastasen minimal invasive Operationen, die auch als Knopflochchirurgie bezeichnet werden.

Sowohl Operationen im Bauchraum als auch im Brustraum werden an der Chirurgischen Klinik der Charité routinemässig durchgeführt, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind.

Strahlentherapie bei Metastasen

Die nicht-invasive Lokalbehandlung von Metastasen erfolgt mittels Strahlentherapie. Dabei kommen stetig immer mehr schonendere Techniken zum Einsatz.

Größere oder diffus infiltrierende Metastasen können heute schonend mittels moderner Bestrahlungstechniken wie der IMRT, VMAT oder der Tomotherapie behandelt werden. Die Behandlung wird an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst. So kann die erforderliche Dosis bei kleinen Metastasen heute aufgrund der hohen Präzision von Techniken wie der stereotaktischen Hochpräzisionsbestrahlung in einer einzelnen Sitzung verabreicht werden. Wird das Cyberknife zur Therapie eingesetzt, ist sogar die Behandlung beweglicher Metastasen möglich, zum Beispiel in der Lunge. Der Patient kann dabei bequem liegen und normal atmen, während das Cyberknife den Bewegungen der Metastase folgt. Eine Sitzung dauert in der Regel nur wenige Minuten und kann ambulant oder bei Bedarf stationär durchgeführt werden.

Metastasenablation (Radiologie)

Durch das bildgeführte, zum Beispiel CT-gestützte, Einbringen von Nadeln/Applikatoren oder Markern können die Tumoren entweder direkt oder danach durch umschriebene Anwendung von Hitze inaktiviert und zerstört werden. Zu diesen Methoden gehören die

  • Radiofrequenzablation (FRFA)
  • Mikrowellenablation (MWA)
  • Laser-induzierte Thermotherapie (LITT)
  • irreversible Elektroporation (IRE)
  • Kälte (Kryotherapie) 
  • Bestrahlung (interstitielle Brachytherapie/Afterloading).

Radioembolisation | Chemoembolisation | Chemoinfusion | Chemoperfusion der Leber über die Arterien (Radiologie/Nuklearmedizin/Onkologie)

Hierbei wird über die Leiste mit einem dünnen Katheter die Leberarterie aufgesucht. Dieser Zugang wird einmalig oder als sogenannter Port permanent gelegt.

Über diesen Schlauch können strahlende Substanzen, Medikamente oder rein verstopfende Partikel in den von Metastasen befallenen Bereich der Leber eingeschwemmt werden, so dass es zum Infarkt oder Ersticken des Tumors kommt. So werden die Metastasen geschädigt, wobei Nebenwirkungen durch die Substanzen außerhalb der Leber vermieden werden können.

Chemotherapie | Biotherapie | Immuntherapie | "Targeted" Therapy | Radionuklidtherapie | Radiorezeptortherapie | PRRT (Onkologie, Nuklearmedizin)

Eine alleinige oder ergänzende Therapie mit Medikamenten wirkt im gesamten Körper und erreicht damit auch die für lokale Therapien unsichtbaren Kleinstmetastasen. Die medikamentöse Therapie wird meist über die Venen über radiologisch oder chirurgisch implantierte venöse Zugänge, die Ports, verabreicht.

Die Wirkung der Medikamente ist oft sehr spezifisch und daher nicht für jede Tumorart geeignet. Die Vielfalt der zur Verfügung stehenden Medikamente eröffnet aber Behandlungsmöglichkeiten für alle Tumorarten. Das setzt eine große Erfahrung bei der Auswahl und die Erforschung neuer Substanzen durch onkologische Experten voraus.